… und manchmal hilft es auch einfach, Dinge, die einen berühren,
sich von der Seele zu schreiben…

Der Aufbruch

Wenn ich mir so bedenke,
dass ich kostbare Zeit verschenke
für Dinge, die ich gar nicht mag
und existiere Tag für Tag;
so kommt mir doch die Frage,
ob ich nicht ein Leben wage.

So ein Leben wär‘ nicht schlecht;
tun was ich will und alles echt;
laß‘ mich von niemandem mehr zwingen,
mit Freunden um die Seele ringen,
den Problemen parodiert
indem die Liebe mich regiert.

Wenn ich es so bei Lichte seh‘,
spür‘ ich, daß ich mir im Wege steh‘;
im Spiegel sag‘ ich dann zu mir,
daß ich hier und heute frier‘
und es macht mir Sorgen,
daß ich’s versuche, aber erst morgen!

Anja S. Schäfer

Bäume-auf-einer-Wiese-mit-weißen-Blüten-im-Frühjahr

Foto: Michael Schuler

Bäume-im-Wald-mit-knochigen-Baumstämmen

Foto: Anja S. Schäfer

Der Gesang der Bäume

Tritt ein und ich umhülle dich
mit Duft und wahrer Wonne,
so rein und klar ist meine Luft
und ich liebkose dich im kühlen Schatten vor der Sonne.

Du kannst mich riechen, hören, schmecken
Und ganz sacht berühre ich dein Herz,
tauch ein in mich bis in die letzten grünen Ecken
und leicht nehm ich dir all dein Kummer und dein Schmerz.

Atme, singe, lasse los und tanze,
spüre und umarme einen Baum,
fühle, wir sind zusammen nur das Ganze,
und wirklich frei im immergrünen, unendlichen Raum.

Anja S. Schäfer

Die kleine große Welt

Du Phantasia,
Sandkorn in meiner Hand,
hab‘ in dieser kalten Welt
nur meine Träume als Pfand.

Dich zu erleben
heißt Erfüllung, Licht und Glück,
doch auch Kraft danach zu streben
und Angst, bei jedem Schritt zurück.

Dich zu bewahren
ist ein ganzes Leben wert,
Du, die bei all den Gefahren
das Kinde in uns ehrt.

In diesem Leben zu bestehen
und doch Kind zu sein,
diesen Weg wirklich zu gehen
macht und groß im Klein.

Anja S. Schäfer

Foto: Michael Schuler